Die Zahlen des DEHOGA in Berlin sprechen eine deutliche Sprache. Der Umsatz im Gastgewerbe ist im ersten Halbjahr 2022 preisbereinigt um 22,1 Prozent gegenüber 2019 gesunken. Zwar dürfte es bei dieser Durchschnittsbetrachtung einigen Betrieben gut gehen. Der Großteil aber muss seine Marketinganstrengungen intensivieren. Problematisch dabei ist jedoch, dass dafür häufig die Budgets fehlen, weil die Preise für Energie und Lebensmittel aktuell stark steigen. Gefragt ist daher ein cleveres Krisenmarketing. Hier vier Ideen, die wenig kosten.
- Stammgastpflege: Versuchen Sie den Umsatz mit Ihren Stammgästen durch gezielte Ansprache und Sonderaktionen zu erhöhen. Notwendig sind dafür aber gute Gästedaten. Wer sind Ihre Stammgäste? Wie viel setzen sie wann um? Was sind ihre Vorlieben? Das sind nur einige Fragen, die Sie durch eine professionelle Datenanalyse beantworten müssen. Restaurants haben es beim Data Management schwieriger als Hotels. Sie müssen sich etwas einfallen lassen, um an Gästedaten zu gelangen. Die Ansprache Ihrer Stammgäste erfolgt dann durch hochwertige und personalisierte Werbebriefe und durch Newsletter.
- Newsletter-Marketing: Wer preiswert, schnell, flexibel und individuell seine Stammgäste ansprechen möchte, benötigt auch einen gut gepflegten Newsletter-Verteiler und einen „geölten“ Newsletter-Versandprozess im Rahmen seines Website-Managements. Versuchen Sie, wo immer es nur geht, an die E-Mail-Adressen und Einwilligungen Ihrer Gäste zu kommen. Integrieren Sie diese Aufgabe in die Rezeptions- und Bezahlprozesse. Im Laufe der Zeit schaffen Sie sich so eine wertvolle Gästedatei und Unabhängigkeit von Buchungsplattformen.
- Gäste-Empfehlungen: Zufriedene Gäste sind meistens auch gerne bereit, Ihr Hotel oder Restaurant im Freundes- und Bekanntenkreis zu empfehlen. Sie müssen Sie nur gezielt darauf ansprechen. Fördern Sie Empfehlungen auch durch Anreize wie Gutscheine oder Vorzugsbehandlungen.
- Servicequalität: Das A und O im Gästemarketing ist jedoch eine exzellente Servicequalität, die sich in der Region und bei Ihren Gästen herumspricht. Erstaunlicherweise werden die Service-Grundregeln von vielen Restaurants und Hotels nicht ausreichend beachtet. Probleme werden gerne auf den Fachkräftemangel geschoben. Dabei ist gute Servicequalität gar nicht so schwierig.
- Freundlichkeit: Sorgen Sie dafür, dass Ihre Gäste von freundlichem Personal direkt am Eingang empfangen, begrüßt und zum Platz begleitet werden. Lächeln auch bei schwierigen Gästen ist eine Tugend.
- Aufmerksamkeit: Schulen Sie Ihr Personal auch darin, dass sie ihre Blicke ständig über die Tische schweifen lassen, um Bestellungen und Zahlungswünsche schnell zu erfassen. Leider laufen viele Servicekräfte immer noch mit gesenktem Blick und leeren Händen durch die Gegend.
- Schnelligkeit: Feilen Sie an Ihren Prozessen, um Gäste schnell zu bedienen. Wenn Gäste mehr bestellen oder schneller wieder gehen, können Sie den Umsatz pro Tisch erhöhen. Setzen Sie dafür digitale Hilfsmittel wie mobile Bestellsysteme ein.
- Kompetenz: Zu einer guten Servicequalität gehört auch, dass Ihr Personal Ihre Karte kennt und Auskunft über die Speisen geben kann. Auch das lässt sich in Schulungen oder Videos schnell vermitteln.
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