02.09.2025

Biermarkt bricht ein

Braubranche vor großem Wandel

iStock, 6okean

Das ist ein Paukenschlag: Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist der Biermarkt in Deutschland 2025 so stark eingebrochen wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Der Absatz sank im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahr um rund 6,3 bis 7,5 Prozent, auf nur noch etwa 3,9 Milliarden Liter. Das ist ein historischer Tiefstand.

Zahlen und Ausmaß des Einbruchs

Im ersten Halbjahr 2025 wurden etwa 3,9 Milliarden Liter Bier verkauft, was einem Minus von 6–7,5% bzw. etwa 2,6 Millionen Hektolitern entspricht. Das ist der stärkste Rückgang seit der Corona-Pandemie und markiert einen neuen Negativrekord; zuletzt lag der Absatz 2020 ähnlich niedrig. Der Bierkonsum ist damit wesentlich stärker gefallen als in den Vorjahren, als der Rückgang meist bei 2 bis 3% pro Jahr lag.

Die Zahlen beinhalten ausschließlich versteuertes Bier und Ausschankmengen. Alkoholfreie Biere und Malzgetränke sind darin nicht enthalten. Etwa 82 Prozent des Absatzes waren für den Inlandsverbrauch bestimmt. Die restlichen 18 Prozent gingen steuerfrei in den Export oder als Haustrunk an Beschäftigte.

Oettinger-Chef sieht schwarz

Stefan Blaschak, Chef der Oettinger-Brauerei, spricht von einem Erdrutsch in der Branche befürchtet, dass „die Brauereien wie Fliegen von der Wand fallen werden“. Blaschak erwartet eine Pleitewelle, die nicht nur kleine, sondern auch große Brauereien treffen wird, und warnt vor täglich neuen Insolvenzen in der Branche.

Als Hauptgrund nennt er den strukturell und zuletzt dramatisch sinkenden Bierkonsum in Deutschland. Viele Unternehmen müssten mit deutlichen Produktionseinbußen, steigenden Kosten und einem schwierigen Marktumfeld kämpfen. Hauptursachen der Krisensituation sind weiterhin die Konsumzurückhaltung, ein gewandeltes Gesundheitsbewusstsein und demografische Entwicklungen. Während alkoholfreie Biere leichte Zuwächse verbuchen, können sie den massiven Rückgang im klassischen Biergeschäft nur teilweise abfedern.

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