Der Fachkräftemangel beruhigt sich zwar allmählich in der aktuellen Wirtschaftskrise, bleibt aber in vielen Branchen wie Gastgewerbe, Pflege und im IT-Bereich noch virulent. Umso wichtiger ist es, die Stammbelegschaft bei Laune zu halten. Ein Mittel dafür sind konstruktive Feedbacks.
Positives Feedback
Feedback-Gespräche sind nicht nur dazu geeignet, Kritik zu äußern, sondern auch Lob zu verteilen. Durch positives Feedback bekommen Mitarbeiter/innen ihre aufgewendete Energie „zurückerstattet“. Außerdem ist es ein gutes Mittel, um richtungsweisende Signale zu geben. Da Mitarbeiter lieber Lob als Kritik hören, werden sie ihr Verhalten auch eher nach positivem Feedback ausrichten, wenn es ernst gemeint ist. Gut ist es auch, Teams zu loben, um nicht unnötig Neid und Reibereien untereinander zu fördern. Prominente Motivatoren wie Jürgen Klopp verstehen es hervorragend, ihre Mannschaft als Ganzes zu Spitzenleistungen zu motivieren.
Kritisches Feedback
Doch ohne Kritik geht es im Business auch nicht. Hier kommt es dann darauf an, konstruktiv vorzugehen.
- Eine Nacht schlafen: Wer wütend ist, kann keine sachliche Rückmeldung geben. In einer solchen Situation ist man eher geneigt, emotional zu formulieren. Der Betroffene versteht das Feedback dann nicht als konstruktive Kritik, sondern als persönlichen Angriff. Eine positive Veränderung für die Zukunft kommt so nicht zustande, im Gegenteil, die Situation wird sich noch verschlechtern. Schlafen Sie daher erst einmal eine Nacht darüber, um dann ruhiger und reflektierter in das Gespräch zu gehen. Der zeitliche Abstand zwischen Geschehen und Feedback sollte aber nicht zu groß sein.
- Lösungen statt Probleme: Ein Kritikgespräch ist für beide Seiten leichter, wenn Sie aufzeigen, was Sie vom Betroffenen erwarten und wie sich diese Ziele erreichen lassen. Bloße Kritik ohne das Aufzeigen von Lösungswegen bringt Mitarbeiter nur dazu, sich zu rechtfertigen und Veränderungen abzulehnen. Daher ist es wichtig zu überlegen und zu kommunizieren, wo das Problem liegt, welches seine Ursachen sind und was wie verbessert werden soll.
- Realistische Ziele: Feedback demotiviert, wenn es Ziele beinhaltet, die nicht erreichbar sind. Ihre Lösungsvorschläge sollten deshalb stets realistisch sein. Ist das zunächst nicht möglich, dann brechen Sie sie auf erreichbare Meilensteine herunter. Etappenweise vorzugehen ist häufig effizienter, weil es viele kleine Erfolgserlebnisse ermöglicht, statt große Verzweiflung zu verursachen.
- Diskretion: Außerdem sollten kritische Rückmeldungen in Vier-Augen-Gesprächen erfolgen. Einen Mitarbeiter vor anderen zu kritisieren hilft wenig und wirft auch auf den Feedback-Geber ein schlechtes Licht.
- Alternativen: Zeigen Sie Alternativen auf und steigern Sie so die Überzeugungswirkung des Feedbacks. Hat der Betroffene mehrere Handlungsmöglichkeiten zur Auswahl, so nimmt er die Kritik eher an, und Sie können einen Konflikt vermeiden. Dabei kommt es sowohl auf die Qualität als auch auf die Quantität der Alternativen an.
- Unterstützung: Eigene Verhaltensweisen zu überdenken und zu ändern, fällt vielen Menschen schwer. Es bedarf einiger Zeit und ist mit Anstrengungen verbunden. Leichter fällt es, wenn Unterstützung angeboten wird. Stellen Sie z. B. zusätzlich benötigte Ressourcen wie Fortbildungen zur Verfügung. Neben materieller ist auch mentale Unterstützung wichtig.
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