Die Digitalisierung im deutschen Mittelstand kommt im internationalen Vergleich nur langsam voran. Die Gründe dafür sind vielfältig. Es mangelt in den Unternehmen vor allem an Zeit und Managementkapazitäten. Sie werden aktuell in der operativen Krisenbewältigung und Abarbeitung neuer bürokratischer Regulierungen gebunden. Zudem fehlen in den Unternehmen IT-Fachkräfte. Darunter leidet dann die notwendige Digitalisierung von Produkten, Services und Prozessen.
Aktuelle Studien zum Status Quo
- Digitalisierungsindex 2023 des IW Köln: Der Fortschritt in der Digitalisierung der deutschen Wirtschaft ist ins Stocken geraten. Besonders bei kleinen Unternehmen lässt sich eine leichte Rückentwicklung beobachten. Die Studie belegt: Nicht nur technische, sondern auch strukturelle und organisatorische Hürden hemmen die Entwicklung.
- KfW-Innovationsbericht Mittelstand 2023: Die Innovationstätigkeit in mittelständischen Unternehmen bleibt auf dem gleichen Niveau wie zuvor. Auch diese Untersuchung belegt, dass insbesondere kleinere und mittlere Unternehmen an Innovationskraft verlieren. Das hat langfristige Auswirkungen auf deren Wettbewerbsfähigkeit.
- DIHK-Digitalisierungsumfrage 2023: Unternehmen schätzen ihren eigenen Digitalisierungsgrad lediglich als „befriedigend“ ein. Viele nutzen digitale Technologien zur Flexibilisierung der Arbeitsweise und zur Kostensenkung. Doch die Umsetzung größerer digitaler Transformationsprojekte bleibt oft unvollständig, weil Ressourcen fehlen und andere Herausforderungen zu überwinden sind.
Digitale Investitionsfelder
- Smarte Produkte: Für produzierende Unternehmen geht es darum, das eigene Produkt intelligenter (smarter) zu gestalten. Das Heizungsthermostat, das über Sensoren misst und über eine App gesteuert wird, oder der Thermomix von Vorwerk, für den sich Nutzer Rezepte herunterladen können, sind nur zwei Beispiele in einer Welt des Internets der Dinge, in der fast alles irgendwie miteinander vernetzt sein wird.
- Smarte Services: Für viele kleine und mittelgroße und vor allem für nicht produzierende Unternehmen geht es in der Praxis eher darum, vorhandene digitale Technologien zu nutzen, um die eigenen Services zu verbessern. Die Anschaffung solcher Tools oder das Programmieren von Apps und Software sind dann Investitionsschwerpunkte.
- Digitale Prozesse: Die Digitalisierung von Produktion (smarte Fabriken), Logistik, Administration und Vertrieb (E-Commerce) erfordert Investitionen in die IT-Infrastruktur. Digitale Prozessinvestitionen sollen Kosten senken, individuelle Kundenlösungen ermöglichen sowie die Qualität und Geschwindigkeit erhöhen.
- Künstliche Intelligenz: Seit Einführung von ChatGPT ist KI in aller Munde. Immer mehr Unternehmen nutzen vortrainierte generative Sprachmodelle, um eigene Lösungen zu erarbeiten.
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