03.04.2025

Immobilienpreise 2024 gesunken

GREIX-Jahresauswertung des IfW Kiel

iStock, Alex Cristi

2024 sind die Immobilienpreise auf breiter Front gesunken. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut für Weltwirtschaft (IfW) Kiel, das den Immobilienpreisindex GREIX (German Real Estate Index) entwickelt hat. Grundlage für den Index sind die Kaufpreissammlungen der Gutachterausschüsse. Damit ist eine präzise Analyse der Preisentwicklung von Eigentumswohnungen, Einfamilienhäusern und Mehrfamilienhäusern im deutschen Immobilienmarkt möglich. 

Generelle Entwicklung

2024 sind die Immobilienpreise in allen Segmenten zurückgegangen. Im Vergleich zu 2023 sanken die Preise für Eigentumswohnungen um 1,5 Prozent, für Einfamilienhäuser um 1,6 Prozent und für Mehrfamilienhäuser um 3 Prozent.

Inflationsbereinigt sind die Rückgänge noch deutlicher. Seit ihren Höchstständen 2022 sind Eigentumswohnungen um 18,2 Prozent günstiger, Einfamilienhäuser um 19,6 Prozent und Mehrfamilienhäuser sogar um 27,6 Prozent.

Regionale Unterschiede

Die Auswertung zeigt auch regionale Unterschiede in der Preisentwicklung. Während in Städten wie Frankfurt und Leipzig die Preise für Eigentumswohnungen leicht gestiegen sind, verzeichneten andere Großstädte wie Hamburg, München, Stuttgart, Berlin und Dresden Rückgänge. Diese regionalen Abweichungen unterstreichen die Heterogenität des deutschen Immobilienmarktes.

Neubauten stabiler als Altbauten

Ein weiteres Ergebnis der Analyse ist die unterschiedliche Entwicklung zwischen Neubauten und Altbauten. Neubauten zeigten sich preisstabiler und wurden im vergangenen Jahr wieder häufiger gehandelt. Allerdings machen Neubauten nur einen kleinen Teil aller Immobilientransaktionen aus. Altbauwohnungen hingegen verzeichneten stärkere Preisrückgänge als Neubauten.

Einflussfaktoren 

Der deutsche Immobilienmarkt wird derzeit vor allem von dreiFaktoren beeinflusst:

  • Steigende Zinsen: Die Zinswende hat den Immobilienmarkt stark beeinflusst. Höhere Finanzierungskosten belasten Käufer und drücken auf die Preise. 
  • Energetischer Zustand: Viele Altbauten haben einen Sanierungsbedarf, der sich auch aus den Bestimmungen des neuen Gebäudeenergiegesetzes (Heizungsgesetz) ergibt. Die Unsicherheit über zukünftige Investitionen führt zu Käuferzurückhaltung und Preisabschlägen.
  • Wohnungsmangel: Gleichzeitig sorgt der zunehmende Wohnungsmangel in vielen Regionen Deutschlands für einen gegenläufigen Preisdruck nach oben.

Diese Faktoren halten den Immobilienmarkt in einer angespannten Balance, insbesondere in urbanen Zentren.

Nach dem Preisrückgang bietet der deutsche Immobilienmarkt wieder interessante Kaufgelegenheiten. Wie sich die Situation in Ihrer Region aktuell entwickelt, beantworten Ihnen unsere Immobilienexperten gerne

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