CDU-Chef Friedrich Merz hat als designierter (frisch gewählter) Bundeskanzler turbulente Wochen hinter sich. Neben der Streichung der Schuldenbremse im Grundgesetz stand die Verhandlung des neuen Koalitionsvertrages mit der SPD im Mittelpunkt. Neben dem Gastgewerbe, das von einer erneuten Senkung der Umsatzsteuer auf 7 Prozent profitiert, erhoffen sich davon weitere Branchen neue Impulse für ihr Geschäft.
- Energieintensive Unternehmen: Geplant sind die Senkung der Stromsteuer auf das europäische Mindestmaß, die Einführung eines Industriestrompreises sowie die Reduzierung von Umlagen und Netzentgelten. Diese Maßnahmen sollen die internationale Wettbewerbsfähigkeit stärken und den Übergang zu klimaneutraler Produktion erleichtern. Die Stahlindustrie profitiert zusätzlich von der Förderung von CCS-Technologien (Abscheidung und Speicherung von CO₂).
- Automobilindustrie: Sie wird durch steuerliche Anreize für E-Fahrzeuge, Sonderabschreibungen, eine verlängerte Kfz-Steuerbefreiung für E-Autos bis 2035 und den beschleunigten Ausbau der Ladeinfrastruktur gestärkt. Auch die Förderung von Plug-in-Hybriden und Wasserstoff-Ladeinfrastruktur für Nutzfahrzeuge ist vorgesehen. Ziel ist es, die Transformation zur Elektromobilität zu beschleunigen und Arbeitsplätze zu sichern. Zudem bieten sich mit dem neuen Sondervermögen für die Bundeswehr neue Geschäftschancen in der Rüstungsindustrie.
- Biotechnologie, Pharma und Mikroelektronik: Diese Sektoren werden als Schlüsselindustrien gezielt gefördert. Die Biotechnologie profitiert von Investitionen in Forschung, Entwicklung neuer Wirkstoffe und Präzisionsmedizin. Die Pharmaindustrie erhält Unterstützung durch eine nationale Pharmastrategie und die Förderung von Arzneimittelproduktion. Im Bereich Mikroelektronik ist der Aufbau eines Kompetenzzentrums für Chipdesign geplant, um die Abhängigkeit von internationalen Lieferketten zu verringern und Deutschland als Hightech-Standort zu stärken.
- Start-ups, Mittelstand und Handwerk: Start-ups und mittelständische Unternehmen profitieren vom Bürokratieabbau, vereinfachten Gründungsprozessen und steuerlichen Entlastungen. Für das Handwerk sind die Abschaffung der Bonpflicht, flexiblere gesetzliche Rahmenbedingungen und eine Förderung der beruflichen Bildung vorgesehen. Betriebsübergaben und Existenzgründungen werden gezielt unterstützt, um die Nachfolgeproblematik zu entschärfen.
- Baugewerbe und Gebäudetechnik: Der Wohnungsbau wird durch einen „Wohnungsbau-Turbo“ und die Fortsetzung der Sanierungs- und Heizungsförderung angekurbelt. Die Branche profitiert von Investitionen in die energetische Gebäudesanierung und der weiteren Förderung erneuerbarer Energien im Gebäudesektor. Ziel ist es, die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen und die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu reduzieren.
- Energie- und Versorgungswirtschaft: Die Energiebranche profitiert von der Senkung der Strompreise, gedeckelten Netzentgelten und dem Ausbau erneuerbarer Energien. Die Versorgungssicherheit und Resilienz des Energiesystems werden gestärkt, was insbesondere für Unternehmen der Energieerzeugung und -infrastruktur neue Chancen eröffnet. Auch die maritime Wirtschaft und Luftfahrt erhalten gezielte Unterstützung zur Modernisierung und Dekarbonisierung.
Diese Branchen und Segmente werden durch gezielte Förderungen, steuerliche Entlastungen, Investitionsanreize und Bürokratieabbau unterstützt, um Wachstum, Innovation und die Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaft zu ermöglichen.
Sprechen Sie uns bitte an, wenn Sie im Rahmen dieser politischen Entwicklungen neue Investitionen planen. Unsere Finanzierungsexperten beraten Sie gerne.
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