Gute Fachkräfte bleiben begehrt, auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Sie wissen, was sie wert sind, vergleichen Angebote sorgfältig und recherchieren gründlich, bevor sie sich bewerben. Karriere- und Bewertungsportale sind dabei fester Bestandteil ihrer Entscheidungsfindung. Ein schlechtes Arbeitgeberimage kann so schnell zur Absage führen.
Bewerber recherchieren gründlich
Laut einer aktuellen Bitkom-Studie (2024) lassen sich neun von zehn Bewerbern von Onlinebewertungen und Empfehlungen beeinflussen. Rund 30 Prozent haben selbst bereits eine Unternehmensbewertung verfasst. Bewertungsportale wie kununu, Glassdoor, Indeed oder Google Reviews prägen das Arbeitgeberimage (Employer Branding) inzwischen stärker als klassische Personalmarketing-Kampagnen. Wer als Arbeitgeber diese Plattformen ignoriert, verliert Sichtbarkeit – und womöglich passende Kandidaten.
Bewertungsportale als Frühwarnsystem
Auf kununu & Co. bewerten Mitarbeiter, Auszubildende und Bewerber Unternehmen nach Kriterien wie Führungskultur, Kommunikation, Gehalt, Work-Life-Balance oder Entwicklungschancen. Die Skala reicht von 1 bis 5 Punkten. Viele Portale bieten gegen Gebühr Zusatzfunktionen wie Profilgestaltung, Datenanalysen oder KI-gestützte Employer-Branding-Berichte an. Arbeitgeber sollten diese Bewertungen aktiv im Blick behalten, um Schwachstellen frühzeitig zu erkennen und gezielt gegenzusteuern.
Professionell auf Kritik reagieren
Negative Kommentare sind unangenehm, aber sie lassen sich kaum vermeiden – besonders in Zeiten hoher Transparenz. Wichtig ist ein professioneller Umgang damit: zeitnah reagieren, sachlich bleiben und konkrete Verbesserungsbereitschaft signalisieren. Bewertungsplattformen löschen Beiträge grundsätzlich nur, wenn sie rechtswidrig, beleidigend oder nachweislich falsch sind. Eigenbewertungen oder gekaufte Bewertungen sind dagegen klar untersagt und leicht erkennbar.
Authentizität statt Kosmetik
Das wirksamste Mittel gegen ein schlechtes Arbeitgeberimage bleibt eine ehrlich gelebte Unternehmenskultur. Zufriedene Mitarbeiter sind die besten Markenbotschafter. Wer regelmäßig interne Feedbackrunden durchführt, transparente Kommunikation pflegt und gute Arbeitsbedingungen schafft, verbessert langfristig auch sein Bewertungsprofil. Schlechte Zeiten also für „schwarze Schafe“ unter en Arbeitgebern, die ihre Mitarbeiter schlecht behandeln.
Fazit
Arbeitgeberbewertungen sind heute ein zentraler Faktor der Arbeitgeberattraktivität. Eine positive Online-Reputation erfordert authentisches Handeln, Fairness und kontinuierliche Pflege. Geschäftsführung und Personalverantwortliche sollten Bewertungsplattformen regelmäßig beobachten, aktiv Rückmeldungen einholen – und auch die Auftritte ihrer Wettbewerber im Blick behalten.
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