Mitarbeiter am Limit

Hoher Krankenstand durch Überlastung

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Deutschland ist krank, so könnte man die aktuelle Lage beschreiben. Im ersten Halbjahr betrug der durchschnittliche Krankenstand in der gesetzlichen Krankenversicherung nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 6,8 Prozent. Selbst im Sommermonat Juli lag er bei 5,94 Prozent. Im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt von 4,5 Prozent ist das zu viel. Dadurch verstärkt sich der aktuelle Fachkräftemangel in einigen Branchen. Ein Teufelskreis der Überlastung beginnt.

Überlastung

Hohe Fehlzeiten, schlechtes Arbeitsklima oder viele Überstunden – nur die wenigsten Mitarbeiter/innen sagen es ihren Vorgesetzten, wenn sie überlastet sind. Aufmerksame Arbeitgeber können Überlastung erkennen, bevor die Krise beginnt. Es gibt Warnsignale, bei denen sie hellhörig werden sollten. Immer öfter werden psychische Erkrankungen als Grund angegeben. Fehlt Ihr Mitarbeiter plötzlich immer häufiger, kann dies ein Hinweis für Überlastung sein. Dabei ist aber zu berücksichtigen, welche Fehlzeiten noch als „normal“ gelten. Sie variieren von Branche zu Branche und waren im vergangenen Jahr im Transportwesen und im Pflegebereich besonders hoch.

Häufige Arztbesuche   

Arbeitgeber sollten auch aufmerksam werden, wenn Mitarbeiter häufig zum Arzt gehen. Gesundheitliche Probleme können, müssen aber nicht ein Zeichen für eine Überforderung sein.

Überstunden

Schaffen Ihre Mitarbeiter die Arbeit nicht in der vorgegebenen Zeit und machen regelmäßig Überstunden, kann auch das ein Indiz für Überlastung sein. Die Angst, das Arbeitspensum sonst nicht zu schaffen, verursacht Stress. Auch Mails aus dem Homeoffice zu ungewöhnlichen Arbeitszeiten am späten Abend oder in den frühen Morgenstunden können ein Hinweis sein.  

Terminüberschreitung

Erledigen Ihre Mitarbeiter Routineaufgaben nur noch im Schneckentempo, kann auch dies ein Signal sein. Wer ständig unter Zeitdruck steht, arbeitet unkonzentrierter und macht mehr Fehler. Das frustriert viele Beschäftigte auf Dauer.

Streit mit Kollegen

Wenn ein Mitarbeiter plötzlich mit den Kollegen wegen jeder Kleinigkeit streitet, dann kann auch dies ein Alarmzeichen sein. Der Körper reagiert auf Stress mit Kampf und Flucht. Da Weglaufen nicht immer möglich ist, werden zum Schutz die Stacheln ausgefahren. Verändertes Sozialverhalten ist ein typisches Warnsignal für Stress.

Müdigkeit

Wer ständig mit dunklen Augenringen zur Arbeit kommt und gähnt, könnte überlastet sein. Dauerstress lässt den Körper nicht zur Ruhe kommen und kann Schlafstörungen verursachen.

Pessimismus

Betroffene Mitarbeiter sehen überall Probleme. Äußerungen wie: „Das wird niemals klappen“ oder „Wie soll ich das schaffen?“, sind eine negative Sichtweise auf die Dinge und typisch bei Überforderung. Statt nach Lösungen zu suchen, werden nur die Probleme gesehen.

Alkohol und Drogen

Wer öfter morgens mit einem Kater zur Arbeit kommt, braucht möglicherweise den Alkohol nach Feierabend zum Entspannen. Auch starker Zigarettenkonsum kann auf zu viel Stress und Überforderung hindeuten. Ebenso Pillen, die zur Beruhigung genommen werden.

Vorgesetzte sollten die Warnsignale ernst nehmen. Sie können darauf reagieren und den Mitarbeiter direkt auf seine Probleme ansprechen. Aufgaben können neu verteilt oder das Team anders zusammengesetzt werden.

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