05.04.2025

Arbeitszeitbetrug

Wirtschaftliche Schäden nehmen zu

iStock, coffeekai

Homeoffice ist nach dem Hype in der Corona-Zeit wieder auf dem Rückzug. Viele Unternehmen wie Brose und Otto setzen wieder stärker auf Präsenz. Die Nachteile von Homeoffice wie nachlassende Loyalität, schwindende Innovationskraft und fehlender Teamspirit sind dafür oftmals die Gründe, aber auch die Gefahr von Arbeitszeitbetrug.

Wirtschaftliche Schäden

Arbeitszeitbetrug verursacht erhebliche wirtschaftliche Schäden für deutsche Unternehmen. Laut einer Studie von Time Management Office aus 2024 schätzen über 70 Prozent der befragten 373 Führungskräfte, dass Arbeitszeitbetrug finanzielle Verluste verursacht. Fast ein Drittel der Arbeitgeber geht davon aus, dass die Schäden mehr als 10 Prozent des Umsatzes ausmachen könnten. 

Die häufigsten Formen von Arbeitszeitbetrug umfassen nach der Befragung von rund 1.000 Arbeitnehmern verlängerte Pausenzeiten, das Bearbeiten privater Angelegenheiten während der Arbeitszeit und falsche Angaben zu Arbeitsbeginn und -ende. Solche Praktiken beeinträchtigen nicht nur die Produktivität, sondern auch das Vertrauen zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern.

Rechtliche Grundlagen

Arbeitszeitbetrug stellt eine Verletzung der arbeitsvertraglichen Pflichten dar und kann strafrechtlich als Betrug nach § 263 StGB gewertet werden. Die rechtliche Bewertung basiert auf dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB), dem Arbeitszeitgesetz (ArbZG) und gegebenenfalls geltenden Tarifverträgen. Bei nachgewiesenem Arbeitszeitbetrug drohen dem Arbeitnehmer folgende Konsequenzen:

  • arbeitsrechtliche Maßnahmen wie Abmahnung, ordentliche Kündigung sowie fristlose Kündigung in schweren Fällen,
  • strafrechtliche Folgen wie Geldstrafe und Freiheitsstrafe von bis zu 5 Jahren,
  • Schadensersatzforderungen des Arbeitgebers.

Die Schwere der Konsequenzen hängt vom Einzelfall ab, wobei Faktoren wie Vorsatz, Häufigkeit und Umfang des Betrugs berücksichtigt werden.

Nachweis und Prävention

Arbeitgeber sind verpflichtet, Arbeitszeitbetrug nachzuweisen, bevor sie Maßnahmen ergreifen. Dies kann durch elektronische Zeiterfassungssysteme, Zeugenaussagen oder andere Beweismittel erfolgen. Zur Prävention empfiehlt sich die Implementierung transparenter Arbeitszeitregelungen, der Einsatz moderner Zeiterfassungssysteme und die Förderung einer Vertrauenskultur im Unternehmen.

Arbeitszeitbetrug durch Arbeitgeber

Abschließend soll noch erwähnt werden, dass auch Arbeitgeber Arbeitszeitbetrug begehen können, indem sie geleistete Arbeitszeiten manipulieren oder nicht vergüten. Dies kann zu Schadensersatzansprüchen der Arbeitnehmer und rechtlichen Konsequenzen für das Unternehmen führen.

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