Serviceroboter und vegane Trendküche

Interview mit DEHOGA-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges

pexels.com, kindel media

Für Aufmerksamkeit auf der weltgrößten Foodmesse Internorga in Hamburg sorgten unter anderem der Einsatz von Servicerobotern sowie die vegane Trendküche. Das "Lebensmittelmagazin" fragte nach einer Einschätzung.

Auf der diesjährigen Internorga wurden u.a. die Schwerpunkte Veganes Essen und Serviceroboter präsentiert. Inwiefern spiegelt sich der Trend veganer Menüs in den gastronomischen Angeboten auf der Speisekarte wider?

Ingrid Hartges: „Auch wenn die Zahl der Menschen in Deutschland, die sich ausschließlich vegan ernähren, laut dem Bundesernährungsministerium mit einem Prozent vergleichsweise gering ist, steigt die Nachfrage nach rein pflanzenbasierten Spezialitäten in der Gastronomie. Damit einhergehend wächst auch das Angebot an vegetarischen beziehungsweise veganen Gerichten in unseren Restaurants. Auf den Speisekarten, Tages- oder Wochenkarten gibt es mittlerweile vielseitige vegetarische wie vegane Alternativen, gleiches gilt für Events und Veranstaltungen. Einige Restaurants haben sich sogar entschieden, ausschließlich vegan zu kochen, und schaffen es damit sogar in die Top-Liga der Restaurants.

Valide Zahlen zum Angebot der veganen Küche in Deutschland liegen uns leider nicht vor. Jedoch hat die Branche auch im Zuge der Neuordnung der gastgewerblichen Ausbildungsberufe auf die veränderten Ernährungsgewohnheiten und -wünsche reagiert. So nehmen die für die Zubereitung pflanzlicher Speisen und Gerichte erforderlichen Kompetenzen in der betrieblichen und der berufsschulischen Ausbildung zum Koch bzw. zur Köchin größeren Raum ein. Außerdem haben Ausbildungsbetriebe und Azubis jetzt bundesweit die Möglichkeit, zusätzlich zum „normalen“ Lehrplan noch eine „Vertiefung vegetarische und vegane Küche zu vereinbaren.“

Auf der Internorga waren viele Serviceroboter im Einsatz. Als Begründung wurde angeführt, dass Roboter wegen des Personalmangels verstärkt eingesetzt werden und die Servicekraft dann mehr Zeit hat, sich mit den Gästen zu unterhalten. Kann der DEHOGA den verstärkten Einsatz von Servicerobotern bestätigen?

Ingrid Hartges: „Vor etwa 15 Jahren wurden die ersten Service-Roboter in der Branche eingesetzt. Uns liegen jedoch keine repräsentativen Zahlen vor, die einen Mega-Trend bestätigen können. Wir wissen von einigen Betrieben, die Service-Roboter einsetzen.“

Ist davon auszugehen, dass man wegen des Arbeits- und Fachkräftemangels künftig in der Branche immer stärker auf diese Maschinen zugreifen wird/muss?

Ingrid Hartges: „Wir können nicht bestätigen, dass die Mehrzahl der Betriebe wegen personeller Engpässe aktuell vermehrt in Service-Roboter investiert. Keine Frage, bei größeren Gruppen und für bestimmte Tätigkeiten können sie hilfreich und entlastend sein, zum Beispiel beim An- und Abtransport von Geschirr oder einfachen Speisen und bei längeren Wegstrecken. Fakt ist jedoch, ein Service-Roboter kann die Mitarbeiter nicht ersetzen. Denn unsere Gäste schätzen besonders den menschlichen Kontakt und die gelebte, herzliche wie kompetente Gastfreundschaft. Deshalb gehen wir nicht davon aus, dass Service-Roboter in unserer Branche flächendeckend als Mitarbeiter-Ersatz angeschafft werden, obwohl sie bei den Gästen, insbesondere den Kindern natürlich erst einmal große Begeisterung wecken.“

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