DEHOGA Geschäftsführer Jürgen Benad zum Greenpeace-Meldeportal für Verpackungen

„Mehrweg-Polizei“ – Greenpeace schafft Petz-Portal für Verpackung

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Bußgelder von bis zu 10.000 Euro drohen

„Wir brauchen keine private Mehrweg-Polizei. Anprangern und Denunziation sind fehl am Platz“, sagt DEHOGA-Geschäftsführer Jürgen Benad, gegenüber WELT. „Statt auf Anzeigen und Strafandrohungen kommt es auf Rechtsklarheit, Aufklärung und konstruktives Miteinander aller Beteiligten an.“

Ein Meldeportal bringe niemanden weiter und sei wenig zielführend. „Der Vollzug der neuen Mehrwegvorgaben liegt im Verantwortungsbereich der zuständigen Behörden in den jeweiligen Bundesländern. Kooperation statt Konfrontation muss das Motto lauten.“

Auch die Mehrwegpflicht an sich sieht der DEHOGA kritisch – jedenfalls zum aktuellen Zeitpunkt. „Wir alle müssen unseren Beitrag leisten, um Müll zu reduzieren“, sagt Benad. Die Betriebe im Gastgewerbe hätten in den vergangenen Jahren allerdings auch schon viel unternommen. „Die Mehrwegangebotspflicht führt für unsere Betriebe aber zu zusätzlichem Aufwand und neuen Kosten – und das in schwierigster Zeit.“

Die Gastronomie habe drei Krisenjahre mit massiven Einschränkungen und historischen Umsatzverlusten hinter sich. „Die Corona-Nachwirkungen treffen jetzt auf die Kriegsfolgen mit explodierenden Kosten bei Energie, Lebensmitteln und Personal. Die Umsätze liegen immer noch deutlich unter dem Vorkrisenniveau“, sagt Benad.

Erschwerend hinzu komme die Tatsache, dass es neben den offenen rechtlichen Fragen viele unterschiedliche Mehrwegsysteme gibt, was auch die Rückgabe, beziehungsweise Rücknahme der Mehrwegbehältnisse erschwert. „Wir brauchen hier einfache, systemunabhängige Lösungen – ähnlich wie beim Pfandflaschensystem.“

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