Energiepreise steigen

Kostenmanagement im Gastgewerbe

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Die Preise für Strom und Gas steigen gerade in Deutschland so stark wie noch nie. Der Kostendruck trifft alle Branchen. Hotels und Restaurants, die nicht rechtzeitig neue Energielieferverträge abgeschlossen haben, stehen nun vor einer existenzgefährdenden Kostenexplosion. Was ist auf dem Energiemarkt los? Und wie gelingt eine flankierende Reduktion des Energieverbrauchs?

Preisentwicklung

Die Strompreise in Deutschland sind im internationalen Vergleich deshalb so hoch, weil die 2011 begonnene Energiewende und das 2021 verschärfte Klimaschutzgesetz zu Dreifachstrukturen führen. Die regenerative Energie, die massiv ausgebaut werden soll, liefert nicht in Dunkelflauten. Deshalb müssen konventionelle Kraftwerke und Speicher weiter vorgehalten werden. Die überschießenden Spitzen von Ökostrom müssen dagegen mehr oder weniger auf dem europäischen Strommarkt verschenkt werden. Diesen „Wahnsinn“ beschreibt Deutschlands Top-Ökonom Prof. Hans-Werner Sinn sehr anschaulich in seinem Vortrag 2021 beim Mises Institut.

Für die stark steigenden Erdgaspreise gibt es wohl mehre Gründe. Einige sagen, dass Russland weniger liefert. Andere glauben, dass Gaskraftwerke, die eigentlich nur für Lastspitzen vorgesehen sind, durch europaweite Abschaltungen von Kohle- und Atomkraftwerken in Volllast fahren müssen und die Nachfrage an den Gasbörsen erhöhen. Was können Unternehmen nun tun?

Maßnahmen

Neben dem Abschluss von länger laufenden Energielieferverträgen zu den aktuell hohen Preisen und dem flexiblen, digitalen Einkauf von günstigen Strom- und Gastranchen in Flautenzeiten bleibt nur ein professionelles Energiemanagement. Viele Betriebe im Hotel- und Gastgewerbe haben an dieser Schraube in den letzten Jahren schon eifrig gedreht. Maßnahmen zur Verbrauchsreduktion sind aber weiterhin wichtig:

  • Heizungs- und Klimaanlagen sollten modern und richtig bemessen sein,
  • Standby-Verluste (z. B. Fernseher) und beleuchtete Zimmer ohne Gast durch einen Hauptschalter regeln, der über eine Zimmerkarte gesteuert wird,
  • Energiesparbrausen reduzieren den Wasserverbrauch um die Hälfte und reduzieren zudem die Drehzahl des Entlüfters im Bad,  
  • Glühlampen und Halogenstrahler durch LEDs ersetzen,
  • Nutzung von Helligkeitsmessern mit Dimmerfunktion,
  • Einsatz von Bewegungsmeldern mit Zeitsteuerung oder Infrarotmessung,
  • Spülgeräte, Waschmaschinen und Trockner über den Tag verteilt nutzen, um hohe und teure Lastspitzen zu vermeiden,
  • Optimierung der Bürokommunikation, z. B. Öko-PCs, Server mit Energieverwaltungsfunktionen, Notebooks statt herkömmliche PCs, Flachbildschirme statt Röhrenmonitore,
  • Schulung von Mitarbeitern im kosteneffizienten Energieeinsatz.

Den Energieverbrauch Ihres Unternehmens können Sie anhand von Kennzahlen nachvollziehen, bewerten und mit Ihren Umweltzielen vergleichen, z. B.:

  • Energieverbrauch pro Stoffeinsatz (z. B. Wh/qm oder kWh/kg),
  • Stromverbrauch in der Verwaltung pro Mitarbeiter (kWh/kg),
  • Anteil regenerativ erzeugter Energie am Energieeinsatz.

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